Das Jahr 2020 hielt bisher wenig Gutes für Anleger des insolventen Goldhändlers PIM Gold bereit. Die Enttäuschung der erneuten Vertagung der Gläubigerversammlung dürfte dem ein oder anderen Anleger noch Kopfzerbrechen bereiten und die Unklarheiten in Bezug auf das Insolvenzverfahren befeuern. Vor dem Hintergrund, dass der Insolvenzverwalter Metoja abermals gute Neuigkeiten zu verkünden hat, ist das bedauernswert.
Anleger dürfen sich nämlich über bisher unerwartete Edelmetall-Funde freuen. Wie Metoja bekannt gab, wurden in den letzten Wochen und Monaten Bestände im Wert von gut 32,5 Millionen Euro gefunden, welche zur Forderungsbefriedigung geschädigter Anleger herangezogen werden können.
Ende 2019 wurde das Insolvenzverfahren der in Heusenstamm ansässigen PIM Gold GmbH eröffnet. Die Gesellschaft sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, mittels Schneeballsystems Anleger betrogen zu haben. Über Geschäfte mit Altgold sollten Erträge geschaffen werden, an welchen Anleger beteiligt werden. Die eingenommenen Gelder wurden jedoch entgegen der eigentlich vorgegebenen Verwendung zur Begleichung laufender Verbindlichkeiten der Altanleger verwendet. Die anfallenden Provisionen wurden den Vermittlern der Goldanlage ausbezahlt.
Insgesamt summierten sich Forderungen in Höhe von 155 Millionen Euro. Bisher standen dem lediglich 17 Millionen Euro an Vermögenswerten gegenüber. Dass sich diese Summe schlagartig nach oben korrigiert, liegt überwiegend an den beschlagnahmten Feingold- und Schmuckbeständen, die in den vergangenen Wochen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen abgeholt wurden. Geschätzt könnte es sich um gut eine Tonne Gold handeln, welche verwertet werden kann.
Unerreichte Vermögenswerte in der Türkei
Nach wie vor erweist sich die Sicherstellung weiterer Vermögenswerte als schwierig und weniger ergiebig. Mehr als eine halbe Tonne Feingold wird bei der türkischen Scheideanstalt Nadir in Istanbul vermutet. Sofern es Metoja möglich ist auf diese Bestände zurückzugreifen, könnten weitere 26 Millionen Euro realisiert werden. Wie realistisch dieser Verlauf ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das Gold könnte in der Türkei bereits ausgeliefert worden sein. Metoja bleibt in dieser Hinsicht skeptisch.
Ein kleinerer aber nicht weniger ausschlaggebender Goldbetrag existiert in bar. Die Staatsanwaltschaft konnte bei der PIM drei Millionen Euro sichern, welche auf betrügerische Geschäfte des Online-Fake-Shops K. K. Gregor Technik zurückgehen. Die beteiligten Fahnder verweigern bisher die Herausgabe der Mittel.
Nachträgliche Forderungsanmeldung
In Hochtouren wird daran gearbeitet, weitere Vermögenswerte zu realisieren, mit welchen die Gläubiger der PIM Gold GmbH befriedigt werden sollen. In der Zwischenzeit ist es nach wie vor möglich, seine Forderungen beim Insolvenzverwalter anzumelden. Hierbei könnte eine Nachbearbeitungsgebühr anfallen, welche regelmäßig auf knapp 20 Euro geschätzt wird. Die Qthority hilft gerne dabei, das Vorgehen zur Forderungsanmeldung vorzubereiten.
Eine gesammelte Übersicht aller Berichterstattungen können Sie hier noch einmal finden.
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