Anlegerbund P&R verklagt Wirtschaftsprüfer
Der Anlegerbund erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Kanzlei TILP eine Klage gegen den Wirtschaftsprüfer und Geschäftsführer der P&R Gesellschaften. Wir sind aktiv: Für Sie! Wir möchten, dass Sie durch die Mitgliedschaft im Anlegerbund P&R Erfolge sehen und gehen deshalb gemeinsam mit Ihnen gegen die wahren Schädiger vor.
Des Weiteren hat der Insolvenzverwalter Dr. Jaffé in seiner Pressemitteilung vom 25.06. nun offiziell bestätigt, dass die Eröffnung des Insolvenzverfahrens für Mitte Juli geplant ist und die Gläubigerversammlung im Oktober 2018 stattfinden soll. Hierauf haben wir Sie bereits letzten Monat hingewiesen. Genaueres zur letzten Pressemitteilung finden Sie im Anschluss. Wir haben für Sie zusammengefasst.
Zusammenfassung Pressemitteilung vom 25.06.18
Vermögen in der Schweiz gesichert
Laut eigenen Angaben ist dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé ein weiterer Erfolg gelungen. Es konnten Pfandrechte auf Anteile an der Schweizer P&R Gesellschaft zu Gunsten der deutschen Gesellschaften erwirkt werden. „Damit ist sichergestellt, dass das dort vorhandene Vermögen im Ergebnis den Anlegern zu Gute kommen wird.“ In welcher Höhe bleibt fraglich.
Roth zieht sich weiter zurück
Firmengründer Heinz Roth, der eine zentrale Rolle in der P&R Insolvenz spielt, zieht sich aus den Geschäften größtenteils zurück. Laut Dr. Jaffé wurde für die Gesellschaft in Zug kürzlich ein Schweizer Wirtschaftsprüfer als Verwaltungsratspräsident bestellt, der die Geschäftsführung der Schweizer Gesellschaft kontrolliert. „Heinz Roth hat dort keine Vertretungsbefugnisse mehr“, heißt es. So wurde für die Blue Sky Ltd. ebenfalls ein neuer „Director“ bestellt, nachdem Roth zurücktrat. Die Blue Sky Ltd. ist eng mit der Schweizer P&R Gruppen-Gesellschaft verbunden. Laut Dr. Jaffé stamme „rund ein Drittel der gesamten Leasingeinnahmen“ von der in der englischen Kleinstadt Marlow ansässigen Gesellschaft. Die P&R-Gesellschaft aus Zug hält außerdem 41,67 Prozent der Anteile an ihrem Partner. Von dieser engen Verbindung erfuhren die Anleger nichts.
Die Einnahmen aus der Container-Vermietung an Leasing- und Transportgesellschaften wie Blue Sky werden zunächst in der Schweizer Gesellschaft erzielt. „Sie reichen jedoch bei weitem nicht aus, um gegen die deutschen Gesellschaften gerichteten Ansprüche der Anleger zu decken.“ Ziel sei es aber, die Ansprüche dennoch bestmöglich zu befriedigen.
Bestandsaufnahme weit fortgeschritten – Insolvenzanmeldung Ende Juli
Die Bestandsaufnahme und die Auswertung der vorhandenen Zahlen sei ebenfalls weit fortgeschritten. „Aller Voraussicht können dann gegen Ende Juli die Insolvenzverfahren für die vier Container-Verwaltungsgesellschaften eröffnet werden“ und „mit Eröffnung der Insolvenzverfahren wird das Gericht auch den Termin für die Gläubigerversammlung festsetzen, die voraussichtlich im Oktober stattfinden werden.“ berichteten die vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Jaffé und Dr. Heinke von der Kanzlei JAFFÉ.
Forderungsanmeldung erst nach Verfahrenseröffnung
Erst nach der Eröffnung ist eine Anmeldung der Forderungen möglich. Anleger erhalten hier gesondert Informationen zum weiteren Vorgehen. Für die Anmeldung der Forderungen sei ferner genügend Zeit. Laut Gesetzt handelt es sich hierbei um einen Zeitraum zwischen zwei Wochen und drei Monaten, wobei die Komplexität und Größe der Insolvenz eins bis zwei Monate vorsehen wird.
Eine Befriedigung außerhalb des Insolvenzverfahrens sei laut Dr. Jaffé rechtlich wie faktisch ausgeschlossen. Auch in den wenigen Fällen, in denen ein Eigentumszertifikat übersandt wurde, sei eine Übereignung von Containern aus einer Vielzahl rechtlicher Gründe fraglich. Zumal die meisten dieser Container nicht oder nicht mehr vorhanden seien. Dr. Jaffé geht davon aus, „dass die Anleger mit einer koordinierten Verwertung im Insolvenzverfahren einverstanden sind, da dies die einzige Möglichkeit ist, ihren Schaden so gering wie möglich zu halten“.
Anlegern sei davon abzuraten, selbst Zugriff auf die Container zu erlangen. „Wenn die Reedereien das Vertrauen verlieren und P&R-Container außer Dienst stellen, würden diese weltweit zur Abdeckung der enorm hohen Standkosten durch Dritte zwangsverwertet.“ Für die Anleger würde somit nicht viel übrigbleiben.
Beginn der Containerfehlentwicklung vor über 10 Jahren
Die Fehlentwicklung bezüglich der Containermenge hätte außerdem schon vor mehr als zehn Jahren begonnen. Laut Jaffé wurden von den vier Container-Gesellschaften rund 1,6 Millionen Container an rund 54.000 Anleger verkauft. Die aktuelle Containerflotte zählt nach Jaffé noch circa 618.000 Container.
Geschäftsführer Stömmer und Feldkamp tot
Die Klärung dieser Krisenursache wird durch den Tod der beiden Geschäftsführer der deutschen Gesellschaften nicht erleichtert. Der heutige Geschäftsführer hat die Geschäfte erst im Juni letzten Jahres übernommen.
Prüfung von Haftungsansprüchen gegen verantwortliche Personen
Die Insolvenzverwalter wollen Haftungsansprüche gegen verantwortliche Personen prüfen und gegebenenfalls durchsetzen. Allerdings würde das Privatvermögen der Verantwortlichen nicht ausreichen, um Ansprüche nur ansatzweise befriedigen zu können.