In Bezug auf die Sicherheit von Flugreisen ist schon lange klar, dass Flugzeuge zu den sichersten Beförderungsmitteln überhaupt gehören – das gilt jedenfalls für die Technik und die damit verbundenen Sicherheitsstandards. Doch wie sicher ist das Fliegen in Zeiten von Corona?
Wissenschaftlich erwiesen ist, dass das Coronavirus am häufigsten über Tröpfchen (z.B durch Husten, Niesen, Sprechen) und durch Aerosole (Flüssigkeitspartikel und Tröpfchenkerne) übertragen wird. Um eine Übertragung zu vermeiden, sollen die Menschen daher Abstand halten (mindestens 1,5 Meter) und Hygieneregeln beachten. Doch gerade die Abstandsregelungen sind im Flugzeug nur schwer umsetzbar und können nur eingehalten werden, wenn die Passagiere in der Business- oder Firstclass fliegen.
Kabinenluft so steril wie in einem Operationssaal
Laut einiger Fluggesellschaften, stellt das nichteinhalten von Abstandsregeln kein Problem dar. Durch den Einsatz von Hepa-Filtern (High Efficiency Particulate Air) sollen sämtliche Partikel gefiltert werden, sodass die Kabinenluft nahezu keimfrei ist. Experten sind jedoch skeptisch, da es im Flieger mehrere Minuten dauert bis die Kabinenluft komplett ausgetauscht wird. Innerhalb dieses Zeitraums könnten sich Passagiere womöglich infizieren.
Frankfurter Studie erhärtet den Verdacht auf ein Ansteckungsrisiko
Um das Ansteckungsrisiko im Flugzeug besser einschätzen zu können, testeten und befragten Wissenschaftler 102 Passagiere eines Fluges von Tel-Aviv nach Frankfurt. Zu diesem Zeitpunkt (Anfang März) herrschte noch keine Maskenpflicht, sodass die Erkenntnisse vor allem Rückschlüsse auf das Ansteckungsrisiko unter Normalbedingungen geben. Grundlage der Studie, war eine Reisegruppe, welche vor dem Abflug Kontakt mit einem Infizierten hatte und bei der Landung in Frankfurt positiv getestet wurde. Hierbei stellte sich heraus, dass sieben Personen aus der Reisegruppe während der Flugreise bereits infiziert waren. Später wurden zwei weitere Personen positiv getestet, welche nicht zu der Reisegruppe gehörten. Die Wissenschaftler führten aus, dass es “sehr wahrscheinlich” ist, dass sich die Passagiere bei der Reisegruppe angesteckt haben, da zu diesem Zeitpunkt Israel und Deutschland sehr geringe Infektionszahlen aufwiesen und die Passagiere in der Nähe der Reisegruppe saßen.
Ansteckungsrisiko bleibt bestehen
Die Wissenschaftler kamen zum Schluss, dass ein Ansteckungsrisiko im Flugzeug besteht. Zwar war die Anzahl der bestätigten Übertragungen relativ gering, was für die Effektivität von Hepa-Filtern spricht, jedoch nicht bei null. Hepa-Filter können die Übertragung des Virus zwar verringern, jedoch nicht vollständig verhindern.
Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, empfehlen Experten folgendes:
- Einsatz von FFP2 Schutzmasken
- Möglichst einen Fensterplatz reservieren
- Während des gesamten Fluges sitzen bleiben
- Luftdüsen über dem Sitzplatz schließen
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